Haushaltsausschuss löst Investitionsbremse bei Bundesfernstraßen
Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat die Freigabe von rund 1,1 Milliarden Euro für die Autobahn GmbH des Bundes beschlossen. Damit wird der monatelange Ausschreibungs- und Planungsstopp bei zahlreichen dringend notwendigen Erhaltungs- und Ausbaumaßnahmen im Bundesfernstraßennetz aufgehoben.
Pro Mobilität begrüßt diese Entscheidung ausdrücklich. Sie schafft die notwendige Planungssicherheit für die Bauwirtschaft und die öffentliche Hand und ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass noch im laufenden Jahr neue Straßen- und Brückenbauprojekte auf den Weg gebracht werden können. Angesichts eines bundesweiten Sanierungsstaus, insbesondere im Bereich der Brückeninfrastruktur, war der Handlungsdruck zuletzt stetig gewachsen.
Umso wichtiger ist nun der Blick nach vorn: Der Bundeshaushalt 2026 muss den eingeschlagenen Investitionspfad nicht nur fortführen, sondern gezielt absichern. Für den Bereich der Bundesfernstraßen ist ein verlässlicher, überjährig planbarer Finanzrahmen erforderlich, der es der Autobahn GmbH des Bundes und den Ländern ermöglicht, ihre Planungs- und Baukapazitäten nachhaltig auszubauen. Pro Mobilität fordert darüber hinaus die im Koalitionsvertrag vereinbarte Wiederherstellung des Finanzierungskreislaufs Straße, da nur durch die zweckgebundene Rückführung der Mauteinnahmen in Erhalt, Ausbau und Dekarbonisierung der Straßeninfrastruktur das nötige Vertrauen und eine Planungssicherheit für öffentliche und private Akteure geschaffen werden kann.
"Wegweiser 2030" veröffentlicht
Eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur ist das Fundament für Mobilität, wirtschaftlichen Erfolg und gesellschaftliche Teilhabe. Deutschland als führender Wirtschaftsstandort in Europa ist auf ein funktionierendes Verkehrsnetz angewiesen. Doch seit Jahren beobachten wir eine besorgniserregende Entwicklung: Der Zustand unserer Straßen und Brücken hat sich deutlich verschlechtert, Planungs- und Genehmigungsverfahren dauern zu lange und dringend notwendige Investitionen bleiben hinter dem tatsächlichen Bedarf zurück. Die Folge sind zunehmende Engpässe, steigende Kosten für Unternehmen und Einschränkungen für Bürgerinnen und Bürger.
Eine zukunftsfähige Verkehrspolitik muss diesen Herausforderungen mit klaren Prioritäten begegnen. Es ist an der Zeit, die volkswirtschaftliche Bedeutung des jetzigen und zukünftigen Hauptverkehrsträgers Straße stärker als bisher anzuerkennen und entschlossen zu handeln. Eine moderne, sichere und leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur ist kein Selbstzweck – sie ist eine zentrale Voraussetzung für eine funktionierende Wirtschaft, verlässliche Lieferketten und zur Erfüllung der individuellen Mobilitätsbedürfnisse der Bevölkerung in der Stadt und auf dem Land.
Die aktuelle Positionsbroschüre Wegweiser 2030 gibt konkrete Handlungsempfehlungen für die 21. Legislaturperiode des Deutschen Bundestages.
„Vom Problem zum Plan – Neue Wege in der Straßeninfrastrukturpolitik“

Am Tag der Veröffentlichung des neuen Koalitionsvertrags trafen sich rund 100 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft in der Landesvertretung Baden-Württemberg zur diesjährigen Diskussionsveranstaltung von Pro Mobilität. Im Mittelpunkt standen aktuelle Herausforderungen und strategische Perspektiven für die Straßeninfrastruktur: Wie lassen sich Erhalt und Ausbau zukunftsfest gestalten? Welche Finanzierungsinstrumente braucht es – und wie kann Planung effizienter werden?
Die Beiträge von Expertinnen und Experten aus Ministerien, Wissenschaft, Verbänden und Wirtschaft zeigten deutlich: Die Fakten liegen auf dem Tisch – jetzt kommt es auf Umsetzung, Mut zur Reform und politische Verlässlichkeit an.
Die Zukunft der Infrastrukturfinanzierung nachhaltig sichern
Zur Erfüllung der individuellen Mobilitätsbedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger aber auch für funktionierende Wertschöpfungs- und Logistikketten ist eine langfristig gesicherte und bedarfsgerechte Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur in Deutschland unverzichtbar. Die Qualität und Verfügbarkeit des deutschen Fernstraßennetzes, als elementarer Standortvorteil, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten aufgrund der Unterfinanzierung der Verkehrswege deutlich verschlechtert. Dennoch standen in den aktuellen Haushaltsberatungen auch weitere Kürzungen der ohnehin zu knapp veranschlagten Investitionsmittel im Verkehrsressort zur Debatte. Diese gilt es vor dem Hintergrund des enormen Sanierungsstaus bei der öffentlichen Verkehrsinfrastruktur, den Preissteigerungsraten bei Rohstoffen, Energie- und Personalkosten, den nachwirkenden Inflationseffekten sowie dem riesigen Bedarf an Investitionen zur klimafreundlichen Transformation des Verkehrssektors unbedingt zu vermeiden. Das Positionspapier “Finanzierung der Straßenverkehrsinfrastruktur” beleuchtet die dringenden Herausforderungen und präsentiert klare Handlungsempfehlungen. Dazu zählen die Aufstockung der Erhaltungsinvestitionen (insbesondere bei Ingenieurbauwerken), die Rückkehr zum Finanzierungskreislauf Straße und damit verbundene Investitionsspielräume zur Dekarbonisierung des Straßenverkehrs, die Stärkung der kommunalen Investitionsfähigkeit und Konzepte zur Infrastrukturfinanzierung der Zukunft.
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