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Prognose 2051: Straße ist und bleibt absoluter Hauptverkehrsträger

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Bis 2051 wird der Verkehr in Deutschland weiter zunehmen, insbesondere im Güterverkehr. Dabei bleibt die Straße sowohl im Güter- als auch im Personenverkehr der dominante Verkehrsträger. Dies geht aus der Gleitenden Langfrist-Verkehrsprognose des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr hervor, die von Verkehrsminister Dr. Wissing in Berlin vorgestellt wurde. Bereits im vergangenen Jahr kam der von Pro Mobilität beim IW-Köln in Auftrag gegeben „Faktencheck Güterverkehr“ anhand von Prognosen des Umweltbundesamtes, des BDI und des Öko-Instituts zu den gleichen Ergebnissen. Die Studie konnte zudem entnommen werden, dass das Potential zur Verlagerung von Güterverkehren von der Straße auf die Schiene aufgrund verschiedener Transportlängen und -güter stark begrenzt sei. Die Verkehrspolitik der kommenden Jahre muss sich an diesen objektiven Fakten orientieren und der volkswirtschaftlichen Bedeutung des absoluten Hauptverkehrsträgers durch eine Sanierungs-, Modernisierungs- und Ausbauoffensive Sorge tragen.

Aus der Verkehrsprognose geht hervor, dass der Personenverkehr bis 2051 um 13 Prozent auf fast 1.400 Milliarden Personenkilometer ansteigen und die Güterverkehrsleistung im Vergleich zu 2019 um die Hälfte - von 679 auf 990 Milliarden Tonnenkilometer – zunehmen wird. Dabei bleibt der Lkw das dominierende Verkehrsmittel mit einem prognostizierten Anteil von 77,5 Prozent am Modal Split im Güterverkehr. Der starken Zunahme des Straßengüterverkehrs liegt dabei ein Strukturwandel zugrunde. So sorgt die Energiewende für einen bedeutenden Rückgang  bei Massen- und Energiegütern wie Kohle, Mineralölprodukte oder Erzen, die bisher vor allem auf Schiene und Wasserstraße transportiert wurden. Dagegen wird die Menge an Gütern, die bereits heute überwiegend auf der Straße transportiert wird, wie Postsendungen oder Stückgüter, weiter steigen. Der forcierte klimaneutrale Umbau von Millionen von Wohngebäuden erzeugt darüber hinaus einen enormen Baustellenverkehr, der ebenfalls über die Straße abgewickelt wird.

Die Ergebnisse der neuen Gleitenden Langfrist-Verkehrsprognose machen deutlich, dass die Zeit parteipolitisch oder ideologisch geführter Debatten ein Ende finden muss. Es gilt verkehrspolitische Realitäten anzuerkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um einen Verkehrsinfarkt zu verhindern. Notwendig sind u.a. eine vorausschauende Infrastrukturplanung, eine ausreichende Finanzierung sowie die Beschleunigung von wichtigen Infrastrukturprojekten – vor allem auch auf der Straße.