Die Wirtschaft braucht den Lkw und die Güterbahn. Beide haben im letzten Jahrzehnt Marktanteile und Verkehrsleistungen gesteigert. Dies verdeutlicht der heute veröffentlichte Sonderbericht "Marktbeobachtung Güterverkehr". "Das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) entzieht mit seiner Analyse politischen Verlagerungsträumen die Grundlage. Er ist ein wichtiger Beitrag zur sachlichen Ausrichtung der Bundesverkehrswegeplanung 2015", stellte Dr. Peter Fischer, Präsident des Infrastrukturverbandes Pro Mobilität heute in Berlin fest.
Die Entwicklung zur stärkeren Nutzung von Lkw und Bahn bei sinkenden Marktanteilen der Binnenschifffahrt war laut BAG besonders auf Veränderungen in den Güterstrukturen und die zunehmende Bedeutung des internationalen Verkehrs zurückzuführen. Der Lkw hat selbst nach der Einführung der Lkw-Maut im Jahr 2005 und trotz gestiegener Betriebskosten seinen Marktanteil ausbauen können. Bei der Bahn erklärt die Behörde den Anstieg des Marktanteils mit zunehmendem Wettbewerb auf der Schiene und gestiegener Nachfrage im Hinterlandverkehr deutscher Seehäfen.
Im Zeitraum 2000 bis 2011 sind die Verkehrsleistungen im Güterverkehr in Deutschland von 511 Milliarden Tonnenkilometern auf 656 Milliarden Tonnenkilometern gestiegen. Der Lkw erhöhte in dieser Zeit seinen Marktanteil von 68 auf 71 Prozent und die Bahn von 16 auf 18 Prozent. Die Bedeutung der Binnenschifffahrt nahm von 13 auf 9 Prozent ab, während die Rohrleistungen bei 2 bis 3 Prozent stagnierten.
"Wenn wir den Blick in die Zukunft richten", so Dr. Fischer, "ist der Ausbau von Straße und Schiene kein Gegensatz. Beide Verkehrsträger müssen sich ergänzen, sonst können wir das absehbare hohe Wachstum des Güterverkehrs in den nächsten Jahrzehnten nicht bewältigen."