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PM 06-2013 Deutschland gefährdert seinen Standortvorteil

Straßeninfrastruktur-Investitionen westeuropäischer Staaten im Vergleich

Straßeninfrastruktur-Investitionen westeuropäischer Staaten im Vergleich

Deutschland gefährdet seinen Standortvorteil

142 Euro investierte Deutschland 2011 pro Einwohner in Straßen und Brücken. Westeuropäische Nachbarländer gaben im Durchschnitt mit 226 Euro wesentlich mehr aus. Zu diesem Ergebnis kommt ein Vergleich der Investitionen von 13 westeuropäischen Staaten durch Pro Mobilität. „Andere Staaten haben besser verstanden, dass moderne, leistungsfähige Verkehrswege nicht zum Nulltarif zu haben sind“, stellte Dr. Peter Fischer, Präsident des Infrastrukturverbandes, kritisch fest.

Um 30 Prozent hätten die anderen untersuchten Länder seit 2000 ihre Investitionen in Straßen und Brücken erhöht. Deutschland hingegen habe nur 2009 mit Konjunkturpaketen nochmals das Niveau von 2000 erreicht. Unter Berücksichtigung der Baupreissteigerungen seien die Investitionen in Straßen in Deutschland seit 2000 sogar real um 20 Prozent gesunken. 2011 sei ein Tiefstand erreicht worden.

Ein wichtiger Standortvorteil, das ehemals vorbildliche Straßennetz, habe bereits spürbar an Qualität verloren. Die Sperrung der A1-Rheinbrücke bei Leverkusen habe deutlich die gravierenden Folgen gezeigt, die eine einzige marode Autobahnbrücke für die Menschen und die Wirtschaft einer ganzen Region habe.

„Als Außenhandelsnation und Drehscheibe für den europäischen Warentransport muss Deutschland viel mehr dafür tun, die Leistungsfähigkeit des Straßennetzes zu stärken“, betont Fischer. Bisher sei der Trend ein anderer: Gemessen am Bruttoinlandsprodukt reduzierte sich der Anteil der Investitionen in Straßen und Brücken in Deutschland von 0,58% im Jahr 2000 auf 0,45 % im Jahr 2011. Hier müsse eine Trendumkehr her, damit Verkehr und Logistik mit wirtschaftlichem Wachstum Schritt halten könnten.

Mit der vorliegenden Analyse schreibt Pro Mobilität eine Studie zum gleichen Thema aus dem Jahr 2011 fort. Die vorliegende Aktualisierung ist stärker auf langfristige Entwicklungen ausgerichtet und berücksichtigt die leicht verbesserte Datenlage in der internationalen Statistik.