Straßeninfrastruktur - als Exportnation und Drehscheibe für den europäischen Warentransport ist Deutschland auf ein leistungsfähiges Straßennetz angewiesen. Doch anstatt diese Infrastruktur im internationalen Vergleich zu stärken, investiert der deutsche Staat seit 2000 weniger als viele seiner europäischen Nachbarn. Das zeigt die Analyse der Investitionen in die Straßeninfrastruktur von 13 europäischen Staaten.
142 Euro investierte Deutschland 2011 je Einwohner in Straßen und Brücken. Der Durchschnitt der übrigen untersuchten Länder lag bei 226 Euro. Unsere europäischen Nachbarn haben in den letzten Jahren ihre Straßeninvestitionen im Durchschnitt um ein Drittel erhöht, während Deutschland bei der Straßeninfrastruktur nur in 2009, mit Konjunkturpaketen, noch einmal das Niveau des Jahres 2000 erreichte. Unter Berücksichtigung der Baupreissteigerungen sanken die Investitionen in Straßeninfrastruktur in Deutschland seit 2000 real um 20 Prozent und erreichten 2011 einen Tiefststand. Ein Alarmzeichen.
Gemessen am Bruttoinlandsprodukt reduzierte sich der Anteil der Investitionen in Straßen und Brücken von 0,58% im Jahr 2000 auf 0,45 % im Jahr 2011. Deutschlands Position bessert sich auch nicht, wenn die Investitionen in Straßen, Schienenwege und Wasserstraßen in der Summe betrachtet werden. Mit 0,67 Prozent Anteil am BIP war auch hier der Abstand Deutschlands zum Durchschnitt der anderen betrachteten Staaten von 0,87 Prozent beträchtlich.
Während die deutsche Wirtschaft wächst und das Transportaufkommen steigt, droht die Straßeninfrastruktur den Anschluss zu verlieren. Ein wichtiger Standortfaktor, das ehemals vorbildliche Straßennetz, verliert an Qualität. Das wird auch international registriert. Beim Standortranking, das jährlich vom Weltwirtschaftsforum in Davos veröffentlicht wird, lag Deutschland bei der Qualität des Straßennetzes vor fünf Jahren noch auf Platz 4, mittlerweile reicht es nur noch zu Rang 10.
Die Studie zum Vergleich der Investitionen in Straßeninfrastruktur ist als Anhang beigefügt.