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2023 verkehrspolitische Realitäten anerkennen und Miteinander der Verkehrsträger stärken

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Mit Zuversicht und Optimismus stellt sich Pro Mobilität auch im Jahr 2023 den Herausforderungen im Verkehrssektor mit dem Ziel eines effizienten und zukunftsfähigen Verkehrssystems. Eine zuverlässige, gut ausgebaute und sichere Verkehrsinfrastruktur ist dabei das Rückgrat einer bedarfsorientierten Mobilität, die sowohl individuelle Freiheit als auch wirtschaftliche Prosperität sichert.

Als absoluter Hauptverkehrsträger bewältigt die Straße einen Großteil der Personen- und Güterverkehre in unserem Land. Eine Tatsache, die in den vergangenen Jahren im Zuge ideologisch aufgeladener Debatten über Verlagerungsperspektiven im Verkehr untergraben wurde. Natürlich ist es notwendig, den Verkehrssektor als einen der größten CO2-Emittenten nachhaltig zu dekarbonisieren. Jedoch sollte die Grundlage für politische Entscheidungen zur Erreichung dieses Ziels auf realistischen und objektiven Annahmen beruhen. Beispielsweise wird als Allheilmittel gerne eine deutliche Verkehrsverlagerung von Verkehren von der Straße auf die Schiene angeregt. Doch selbst in dem Szenario einer umfangreichen Steigerung des Personen- und Güterverkehrs auf der Schiene bleibt die Straße gemäß sämtlicher seriöser Verkehrs- und Verlagerungsprognosen weiterhin mit deutlichem Abstand der Hauptverkehrsträger (siehe Faktencheck Güterverkehr). Dies ist ein klassisches Beispiel für ein politisch motiviertes Gegeneinander der Verkehrsträger, welches das Gesamtsystem langfristig destabilisieren und Chancen vernichten wird. Sämtliche Verkehrsträger benötigen schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren und eine nachhaltig gesicherte Finanzierungsperspektive auf hohem Niveau.

Es gilt, das Miteinander der Verkehrsträger zu stärken und gleichzeitig den Verkehr dort zu dekarbonisieren, wo er stattfindet. Die Straße stellt sich dieser Herausforderung bereits mit einem breiten Maßnahmenmix und vielfältigen Lösungsansätzen (siehe Nachhaltige Straßenverkehrsinfrastruktur).  Dazu gehören unter anderem nachhaltige Bauweisen, digitales Erhaltungsmanagement und die Verwertung von Recyclingbaustoffen und -materialien. Gleichzeitig befindet sich die Antriebswende im vollen Gange, wodurch in absehbarer Zeit, die durch Straßennutzer verursachten Emissionen deutlich abnehmen werden.

Lassen Sie uns 2023 verkehrsträgerübergreifend an weiteren Lösungen arbeiten und dabei ideologiebasierte Diskussionen vermeiden. Denn: Zum Erreichen der ambitionierten Klimaschutzziele sind alle Verkehrsträger nötig, unter richtiger Nutzung ihrer jeweiligen Stärken. In einer intelligenten Vernetzung aller Verkehrsträger liegen die größten Potentiale und sie ist daher die große Zukunftsaufgabe.

Pro Mobilität wünscht allen Akteuren der Verkehrs- und Infrastrukturpolitik ein gesundes, glückliches und erfolgreiches Jahr 2023.