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PM 12-2012 Straßen der Zukunft unter Strom

Preisverleihung im Wettbewerb Zukunft Straße 2030+ durch Staatssekretär Bomba

Was kann die Straße künftig zu nachhaltiger Mobilität beitragen? Angehende Ingenieure, Architekten, Wirtschaftsexperten, Verkehrsplaner und Designer beantworteten diese Frage im Studentenwettbewerb „Zukunft Straße 2030+“, der von Pro Mobilität anlässlich des 10-jährigen Verbandsjubiläums ausgerufen wurde. „Demografischer Wandel, Wirtschaftswachstum, Verkehrssicherheit, Umweltschutz und neue Antriebskonzepte verlangen nach innovative Ideen und deren Umsetzung. Deshalb haben wir die „Zukunft der Straße“ zum Thema des Studentenwettbewerbs gemacht“, erläutert Verbandspräsident Dr. Peter Fischer.

Am 18. Oktober gratulierte Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer in einem Festvortrag dem Verband im Rahmen seiner Jubiläumsfeier in Berlin. Anschließend wurden die Gewinner durch Staatssekretär Rainer Bomba (BMVBS) für ihre innovativen Ideen ausgezeichnet.

Das Themenspektrum der 32 eingereichten Beiträge war breit: Energetische Nutzung von Straßen, digitale Vernetzung, Straßenplanung, Elektro-Mobilität und Verkehrssicherheit waren mehrfach vertreten. Weitere Aspekte stellten der Klimaschutz, demografischer Wandel oder die alternative Fortbewegung zu Wasser oder Luft dar. Zentrales Thema vieler Beiträge war die Gewinnung und Nutzung von Strom, um Straßenverkehr nachhaltiger zu gestalten oder Mobilität generell zu ermöglichen. Insgesamt dominierten Vorschläge für den städtischen Raum, was der derzeitigen öffentlichen Wahrnehmung von Mobilitätsthemen entspricht. Vermisst wurden mehr Ansätze zum Güterverkehr, gänzlich fehlte die Betrachtung des ländlichen Raums.

Professor Stefan Strick, Präsident der Bundesanstalt für Straßenwesen, stellte als Vorsitzender der sechsköpfigen Wettbewerbsjury die Preisträger vor, die anhand der Bewertungskriterien Innovation, Umsetzbarkeit der Idee, deren Beitrag zu nachhaltiger Mobilität und die Qualität der Darstellung ermittelt worden waren.

Preisträger im Studentenwettbewerb „2030+“

1. Preis „Agenda 2030+“ / dotiert mit 3.500 Euro

Ein Mobilitätskonzept, das verschiedenste Aspekte von Elektro-Mobilität zusammenführt: Die Nutzung regenerativer Energien, Carsharing, vollauto-matisches Fahren, Induktionsplatten in Fahrbahnen zur Energiegewinnung, Wasserstoff als Energiespeicher oder Batteriewechselsysteme. Je nach Verkehrslage sind Straßen flexibel aufteilbar und es gibt Anreizsysteme für Fahrten außerhalb der Stauzeiten.

Preisträger: Oliver Adam, Ingo Herrigel, Nils Penning, Márcio Pferrer, Efstratios Putuludis, Benjamin Schröter, Harun Talrizja und Lukas Thielen, Studenten des Studiengangs "Automobilwirtschaft B.A." der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Geislingen.

2. Preis „Gewinnung von Energie aus Straßenbefestigungen/ dotiert mit 2.500 Euro

Der Wettbewerbsbeitrag zeigt, wie Straßen zur Stromerzeugung genutzt werden könnten. Das skizzierte System produziert Energie, indem thermoelektrische Elemente die Temperaturunterschiede in den verschiedenen Asphaltschichten nutzen. Vorhandene Infrastruktur wird durch Modifikation mit einem Zweitnutzen versehen, der durch nicht-fossile Stromgewinnung der Nachhaltigkeit dient.

Preisträger: Andreas Koch, Universität Siegen, IFS Institut für Straßenwesen

3. Preis „Intermodales Verkehrsnetzwerk“ /  dotiert mit 1.000 Euro

Der animierte Kurzfilm zeigt die Vorteile einer konsequenten Verknüpfung vielfältiger verfügbarer Daten, vom Verkehrsmittelangebot über die Infrastrukturauslastung, bis hin zu Informationen über Wetter, Parkplatz-verfügbarkeit oder Großveranstaltungen. Diese werden in einem Informations- und Steuerungssystem zusammengeführt, um dem einzelnen Nutzer via Smartphone ein optimales Mobilitätsangebot anzubieten. Variable Preise dienen als Anreizsystem und Lenkungsinstrument.

Preisträger: Sascha Heinzelmann und Mario Schneider, Stuttgart

4. Sonderpreis für technische Innovation: „Der Wasserläufer“/ dotiert mit 300 Euro

Der Beitrag Wasserläufer befasst sich nicht im engeren Sinne mit der Infrastruktur Straße, weist aber Bezüge dazu auf und ist geprägt von einem hohen Maß an Innovation. Der Wasserläufer erschließt das in vielen Städten kaum genutzte Wasserstraßennetz für die Güterfeinverteilung. Ein bordeigener Hydraulikarm ermöglicht den Warenumschlag – Infrastruktur an Land ist nicht notwendig.

Preisträger: Alexander Schubert, Gregor Steblau, Martin Wierschke, Forschungprojekt (STADT.MOBIL) des Studienganges Produktdesign der Fachhochschule Potsdam (FHP)

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